Informationsbesuch im Karlsruher Zoo

In seiner Funktion als Tierschutzbeauftragter der SPD-Landtagsfraktion besuchte der Abgeordnete Jonas Weber den Zoo Karlsruhe.

Kurz vor Fertigstellung der neuen Außenanlage der Elefanten war er natürlich sehr interessiert an Informationen zu diesem europaweit einzigartigen Tierschutzprojekt. Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt hatte sich viel Zeit für seinen Gast genommen und berichtete ausführlich.

Es werden in der dortigen Altersresidenz für Asiatische Elefanten Tiere aus Zirkussen aufgenommen, die nicht mehr reisen sollen, oder in anderen Zoos nicht mehr in ihren Gruppen bleiben können. Dabei geht es Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt um das Tierwohl: „Wir haben uns darauf spezialisiert, diesen Elefanten einen schönen und tiergerechten Lebensabend bei uns bieten zu können.“ Der Zoodirektor erläuterte auch die Probleme beim Aus- und Umbau diverser Anlagen, die sich in einem Innenstadtzoo, dessen Gelände teilweise unter Denkmalschutz steht, immer wieder ergeben.

Zudem ging es in dem Informations- und Hintergrundgespräch auch um die Artenschutzaktivitäten des Zoos, die dieser im Zoo und vor Ort in aller Welt mit der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe vorantreibt. Sehr hilfreich sei dabei die Einführung des freiwilligen Artenschutz-Euros für Besucher gewesen, so Reinschmidt. Die Menschen würden für die Bedrohung der Tierwelt sensibilisiert und könnten gleichzeitig durch die Projekte in Afrika, Asien, Südamerika und auch in der Region aktiv dagegen wirken. „Die Akzeptanz der Zoogäste für diese freiwillige Abgabe liegt bei Einzelkarten bei rund 95 Prozent“, betonte der Zoodirektor. Jonas Weber zeigte sich beeindruckt von der Fortentwicklung des Zoologischen Stadtgartens: „In den vergangenen vier Jahren ist hier sehr viel angepackt worden. Es ist enorm, in welchem Tempo die Weiterentwicklung des Zoos hin zu einem Artenschutzzentrum vorangetrieben worden ist.“

Reinschmidt verwies dabei auch auf den Masterplan. So seien 33 Projekte für den Zoo ausgewiesen worden, die es ihm nun erlauben, eine thematische Ausrichtung der Landschafts- und Lebensräume gestalterisch umzusetzen. So sollen beispielsweise afrikanische Tiere nicht mehr getrennt gehalten werden, sondern können dann in einer savannenähnlichen Umgebung wie in der freien Natur in dem ihrer Art angemessenen Lebensraum zusammenleben. „Sie interagieren dann auch untereinander“, ergänzte Rheinschmidt.  „Eine ganz natürliche Tierbeschäftigung.“ Zudem habe man jedem Lebensraum ein Projekt der Artenschutzstiftung zugeordnet, unter anderem ein Waisenhaus für Elefantenbabies in Sri Lanka.

Der Zoo übernehme quasi auch eine Arche-Noah-Funktion, da er viele bedrohte Tierarten beherberge, sogar sieben in der Natur völlig ausgestorbene. Höhepunkt des Besuchs war der Gang durch das Gelände der Elefanten, wo zukünftig für bis zu fünf Tiere Platz ist. Ganz hautnah konnte sich Jonas Weber davon überzeugen, dass für die beiden aktuell dort lebenden Elefantenkühe Jenny und Nanda sehr gut gesorgt wird. „Wenn sie dann demnächst in den ausgebauten, erweiterten Bereich – ihre Altersresidenz – umziehen können, werden sie hervorragende Bedingungen vorfinden“, ist der Abgeordnete überzeugt.