Jonas Weber informiert sich über 5G-Mobilfunk

In seiner Funktion als netzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion besuchte der Landtagsabgeordnete Jonas Weber die Lichtenauer Firma LS telcom AG. Begleitet wurde er von seinem Kollegen Dr. Boris Weirauch, wirtschaftspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion.

Die Firma LS telcom AG ist ein führender Anbieter von Technologien und Beratungsleistungen für die effiziente Nutzung des Funkfrequenzspektrums und berät weltweit Ministerien und Regulierungsbehörden, Netzbetreiber und Industriebetriebe. Zu ihren Kunden gehört auch die Bundesnetzagentur (BNetzA), die die Software der LS telcom AG zur Koordinierung und Lizensierung von Funkfrequenzen einsetzt, erläuterten Vorstand Roland Götz und Mathias Lauterbach, zuständig für den Vertrieb dieser Lösungen.

Die Diskussion um den neuen Mobilfunkstandard 5G war Anlass für den Informationsbesuch der beiden Landespolitiker.

In der Politik werde sehr viel mit Schlagworten diskutiert, jedoch fachlich nicht immer wirklich fundiert, skizziert Dr. Boris Weirauch die Diskussionen im Parlament. „Nicht alles, was gut klingt, lässt sich auch realisieren. Es wird eine Erwartungshaltung gegenüber der Politik und gegenüber Unternehmen geschürt, die teilweise nicht erfüllbar ist. Bevor wir über flächendeckendes 5G-Angebot reden, müssen wir erstmal eine leistungsfähige Grundabdeckung leitungsgebundener Internetversorgung und klassischen Mobilfunks im ländlichen Raum vervollständigen.“

Die hohen Kosten für Lizenzen und Ausbau der neuen 5G-Netze werde sich nicht über die die klassischen Privatkunden amortisieren, stellte Roland Götz fest. Dies muss vornehmlich durch neue professionelle Anwendungen etwa im industriellen Bereich geschehen. Die Industrie kann und wird sich aber auch um eigene, lokale 5G-Lizenzen bemühen, eigene Netze aufbauen und betreiben. Auch das wird Einfluss auf die Geschäftsmodelle der bekannten Netzbetreiber haben, die primär dort ihre Netze auf- und ausbauen werden, wo es sich für sie lohnt, also vornehmlich in den Ballungsgebieten. „Dem Ausbau der Netze in den Peripherie-Zonen und der Verbesserung der Versorgung in ländlichen Gebieten muss große Aufmerksamkeit seitens der Politik geschenkt werden“, stellten die beiden Firmenvertreter fest.

Dies konnten Weber und Weirauch nur bekräftigen. „Die Schere zwischen Fläche und Ballungszentren darf in der Versorgung nicht weiter auseinandergehen. Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse darf auch auf dem Gebiet des Mobilfunks nicht vernachlässigt werden.“

In diesem Zusammenhang erwägt die SPD eine Infrastruktur-Gesellschaft für Baden-Württemberg. Bayern mache bei diesem Modell einen tollen Job, indem das Land erhebliche finanzielle Mittel zur Förderung der ländlichen Regionen bereitstelle. „Das ist eine zentrale Forderung der SPD. Bei der Vergabe der 5G Mobilfunkfrequenzen muss darauf geachtet werden, dass das eingenommene Kapital im Markt belassen und zum Aufbau der grundlegenden Infrastruktur verwendet wird“, so Weber.

„Um jedoch überhaupt feststellen zu können, wo Bedarf besteht, wo noch sogenannte weiße Flecken sind, bedarf es Versorgungsmessungen und Simulation“, erläuterte Götz. Damit können entsprechende Studien oder Evaluierungen nutzerorientiert erstellt werden.

Die Gesprächspartner sicherten zu, in engem Kontakt zu bleiben, um bei den Planungen zu künftigen 5G-Testfeldern alle Möglichkeiten der Begutachtung, und dabei die Kompetenz der LS telcom AG, mit einfließen zu lassen.