Für die ab kommendem Jahr greifende generalistische Pflegeausbildung hat der Landkreis Rastatt eine eigens dafür eingerichtete Koordinierungsstelle geschaffen.
„Die Pflegeberufereform ist ein guter Schritt, gleichen wir uns damit auch der Ausbildung in anderen Ländern an und stellen das Berufsbild insgesamt auf ein besseres Fundament“, begrüßt der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Jonas Weber grundsätzlich die Änderung bei der Pflegeausbildung. „In der praktischen Ausführung gibt es jedoch durchaus noch Probleme.“ Vor allem sei der Bedarf nach einer regionalen Servicestelle zur Koordinierung der Praxiseinsatzstellen immens groß. Die Einsätze der praktischen Ausbildung müssen pflegeschulübergreifend zentral für die einzelnen Regionen koordiniert werden. „Hier gehen die Landkreise vorbildlich vor und richten selbständig Servicestellen zur Unterstützung der Pflegeinrichtungen und Pflegeschulen ein“, lobt Weber die Verantwortlichen vor Ort.
Dass eine solche Servicestelle notwendig ist, bestätigt auch das Ministerium durch den auf der Homepage verlinkten „Ersten Empfehlungen und Handreichungen aus den Arbeitsgruppen“, hier speziell „Einsatzplanung: Präsentation „Planung und Kooperationen in der neuen Pflegeausbildung – praktische Umsetzungshilfen“
Dass die Finanzierung jedoch derzeit noch alleinige Angelegenheit der Beteiligten vor Ort sei, kritisierte der Abgeordnete Weber in einem Brief an den Minister Manne Lucha und schreibt weiter „Es kann nicht sein, dass Aufgaben, die aus der Umsetzung eines Bundesgesetzes erwachsen, alleine durch die kommunale Ebene finanziell bewältigt werden müssen. Eine Mitfinanzierung des Landes ist hier dringend geboten. Leider hat das Land bislang noch keine verbindliche Zusage für eine substantielle Finanzierung gegeben.“
In der jetzt eingegangenen Antwort des Ministers teilt dieser mit, dass im Rahmen der haushaltsrechtlichen Spielräume den kommunalen Landesverbänden ein Angebot für eine finanzielle Unterstützung der Kreise unterbreitet wurde. Zudem setze man sich dafür ein, dass eine Fördermöglichkeit aus Bundesmitteln eröffnet werde.
„Ich bin froh, dass hier Einsicht herrscht und ein erster Schritt getan wurde“, so Weber. Allerdings muss die Koordinierung schon in diesem Jahr geleistet werden, Zuweisungen an die Träger aus dem Ausgleichsfond werden jedoch erst ab dem Ausbildungsjahr 2020 geleistet. „Das ist natürlich viel zu spät“, so Weber. „Das Land muss hier schnellstmöglich mit den Städten und Kreisen eine gute Lösung für die Übergangszeit erarbeiten.“