Im Kampf gegen die Tigermücke muss die Landesregierung mehr Einsatz zeigen.
In den Jahren von 2015 bis 2018 hat sich die Tigermücke am Oberrhein und darüber hinaus etabliert. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf einen Antrag (DS 16/6707) der umweltpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Gabi Rolland, hervor.
Betroffen seien Siedlungsbereiche, Industriegebiete, Campingplätze, Kleingartenanlagen, Friedhöfe und Autohöfe von Lörrach bis in den Rhein-Neckarkreis.
„Der Landkreis Rastatt wird nicht aufgelistet“, so der Landtagsabgeordnete Jonas Weber. „Da das Vorkommen aber im Ortenaukreis und in Karlsruhe dokumentiert wurde, ist abzusehen, dass die Tigermücke irgendwann auch hier auftauchen wird. Eine verstärkte Sensibilisierung und nachhaltige Finanzierung ist demzufolge unabdingbar.“
Die Tigermücke wird über die Autobahn und die „Rollende Landstraße“ – der Lkw-Verladung auf die Schiene – von Süden her eingeschleppt und findet im Rheintal hervorragende Bedingungen für ihre Ausbreitung vor.
Die Gesundheitsämter wenden für die Bekämpfung einen mittleren bis hohen fünfstelligen Betrag pro Jahr auf. Auch Maßnahmen auf kommunaler Ebene belaufen sich in den betroffenen Regionen auf mehr als 100.000 Euro jährlich. Die Bekämpfung der Tigermücke verursacht hohe Kosten.
Zu begrüßen sei deshalb, so Weber, dass die Landesregierung eine Stärkung der Gesundheitsbehörden bei der Überwachung der Erkrankung und der Implementierung von Frühwarnsystemen für erforderlich hält.
„Durch den Klimawandel ist aber in den nächsten Jahren mit einer weiteren Ausbreitung der Tigermücke rechnen. Die Landesregierung muss deshalb den Gesundheitsämtern und Kommunen stärker unter die Arme greifen“, betont der SPD-Politiker Jonas Weber.
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Link zu dem Antrag 16/6707: https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/6000/16_6707.pdf