Zu einem informellen Gespräch mit der Leiterin der Schlossverwaltung Rastatt, Magdalena Ritter und dem Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, Michael Hörrmann habe ich mich in den Räumen der Rastatter Schlossverwaltung getroffen.
Insbesondere die konkrete Situation des Rastatter Schlosses war mir bei diesem Besuch besonders wichtig. Wo gibt es Renovierungsstau, wie sieht es mit der Zusammenarbeit des Schlosses, des Wehrgeschichtlichem Museums und der Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegung in der Deutschen Geschichte aus. Michael Hörrmann informierte mich darüber, dass zur Zeit eines der drängendsten Probleme in Rastatt der Garten sei. Nicht nur die Renovierung und Instandhaltung, sondern vor allem der gartenseitig stattfindende Vandalismus drücken auf den Nerv der Schlossverwaltung. „Wir haben ein riesiges Problem mit Gruppen, die sich dort aufhalten. Die alten Holztüren werden dabei leider wiederholt beschädigt“ erläuterte Hörrmann. „Das sind unersetzliche Originale und sie sind mittlerweile schon recht angegriffen“. Man will die Gruppen gar nicht aus dem Schlosspark vertreiben, sind sich Magdalena Ritter von der örtlichen Verwaltung und Hörrmann einig. Der Park soll weiterhin als Aufenthaltsraum genutzt werde – allerdings mit dem nötigen Anstand. Man habe bereits verschiedene Maßnahmen ausprobiert, um der Lage Herr zu werden. Aber bisher habe noch nichts den gewünschten Erfolg gezeigt. Dennoch zeigt sich die Schlossverwaltung optimistisch, dass man mit einem noch attraktiver gestalteten Garten über eine positive soziale Kontrolle zum Erfolg kommen könne.
Ein weiteres Thema, das in dem ausführlichen Gespräch anklang, war der Vorstoß des Ministers für Ländlichen Raum, Peter Hauk, 25% Blühwiesen auf Flächen der Staatlichen Schlösser und Gärten anzulegen. „Er rennt bei uns offene Türen ein“, sagte mir Michael Hörrmann. „Bei allen Gärten gibt es formale Verkehrsflächen, die wir als Wiese anlegen. Sie machen uns sogar weniger Arbeit.“ Dass selbstverständlich nicht der angelegte Garten, der zum Denkmal gehört, einfach in eine blühende Wiese umgestaltet werden kann, stehe außer Frage. „In unseren Aufgabenbereich fallen 12 Monumente, an denen wir bereits Bienenweiden angelegt haben.“
Auch die Probleme, die mit zunehmender Trockenheit im Sommer auf den Erhalt des alten, zum Teil bildprägenden, Baumbestands zukommen habe ich bei der Schlossverwaltung angesprochen. Hier hoffe man auf ein Forschungsprojekt, das Pflanzsubstrat mit hoher Wasserbindefähigkeit teste, wurde mir erläutert.
Ich bin stolz auf unser Denkmal, da möchte ich auch sehen, was ich tun kann, gab ich am Ende meines Besuchs den beiden Verantwortlichen mit.
Zu guter Letzt durfte ich noch einen Blick in die Räumlichkeiten an der Herrenstraße werfen, die nun zu einer Aktionsfläche umgestaltet werden, in der vor allem Kinder- und Schülergruppen ihren Schlossbesuch noch mit Bastelarbeiten oder Kochaktionen vertiefen können. Ich bin überzeugt, dass das bestimmt ganz toll wird und es ist ein attraktives Angebot für kleine Gruppen, die hier, ohne jemanden zu stören, noch verweilen können. Ich bin gespannt auf die endgültige Eröffnung.