Neues Kavernen-Pumpspeicherkraftwerk in Forbach

Neueste Technik mit alten Maschinen – eine Synergie für die Energiezukunft, die mich bei meinem Besuch im Pumpspeicherkraftwerk Forbach begeisterte und überzeugte. Das Rudolf-Fettweis-Werk, ein Kraftwerk der EnBW mit großer Geschichte, soll mit einem neuen Kraftwerk sowie einem neuen Wasserspeicher in einer Kaverne ausgebaut werden und damit einen weiteren Beitrag für erneuerbare Energien leisten.

Über dieses Projekt informierte ich mich kürzlich vor Ort. Projektleiter Ulrich Gommel, Hermann Wunsch als Teamleiter in der  Anlage sowie Anke Wilhelm aus dem Bereich Kommunikation und Politik erläuterten mir ausführlich die Planungen und den derzeitigen Stand des Ausbaus.

Als Sprecher des Arbeitskreises Ländlicher Raum der SPD-Landtagsfraktion sehe ich auch derartige Umwelt- und Energieprojekte als Teil meines Aufgabengebietes. Ländlicher Raum bedeutet nicht, sich nur um die Belange der Landwirtschaft zu kümmern. Wichtig sind alle Maßnahmen, die für unsere ländliche Region Entwicklung und Fortschritt bedeuten. Ganz besonders hervorzuheben sind dabei auch solche Projekte wie das Pumpspeicherkraftwerk in Forbach. Es hat in der Bevölkerung jahrzehntelange Akzeptanz erfahren, bedeutet Arbeits- und Ausbildungsplätze und investiert nun in saubere, nachhaltige, zukunftsfähige Energiegewinnung.Größenordnungsmäßig liege das Werk bei einer Erzeugung von ca. 115.000 Megawattstunden pro Jahr, was einer Versorgung von rund 30.000 Haushalten bzw. einer 100.000 Einwohner-Stadt entspräche, so Ulrich Gommel. „Und das wird geliefert aus einer Kommune mit etwa 5.000 Einwohnern.“ „Von hier aus werden auch alle EnBW-Standorte Süd-Baden-Württembergs, wie z.B. Iffezheim, über unsere 24-Stunden-Warte gesteuert und betreut“, ergänzte Hermann Wunsch.  Sie seien in der Lage innerhalb von zwei Minuten volle Last zu fahren. Darüber hinaus sei man bei einem Worstcase, also einem Blackout in der Energielieferung, „schwarzstartfähig“. „Viele gute Gründe, die für die Modernisierung der Anlage sprechen, um für die nächsten vielleicht 100 Jahre nachhaltige Energie zu garantieren“, so Gommel.

Im Gespräch legte ich auch den Fokus auf Berücksichtigung der Schutzgebiete und entsprechend zu leistender Ausgleichsmaßnahmen. Detailliert wurden mir die Abläufe während der Bauphase erläutert und auch ein Modell des Fischliftes präsentiert.Dass dafür ein Mindestwasserstand garantiert werden muss, der bei der Energiegewinnung auch erhebliche Einbußen bei der Erzeugung bedeuten, hätte ich nicht gedacht.

Die Planungen seien derzeit in der Offenlage, die Anhörung ende im Januar 2020, informierte Anke Wilhelm abschließend. Parallel finden bereits die europaweiten Ausschreibungen dieses 130 Millionen-Euro-Projektes statt. So dass bei gutem Verlauf bis Ende 2020 alles vorliegt, um eine Bauentscheidung treffen zu können.

Foto v.l.n.r.: Ulrich Gommel, Jonas Weber, Anke Wilhelm, Hermann Wunsch am Modell, das von Azubis gebaut wurde.