Nachdem sich in den ersten Wochen der Corona-Krise alle erst einmal orientieren mussten und recht schnell Unterstützungsmaßnahmen griffen, sind die Veranstalter von Events sowie Kleinkunstbühnen jetzt in ihrem Engagement etwas verhaltener. Wie unklar Förderrichtlinien und Programmumsetzungen sich darstellen, verdeutlichte mir der Geschäftsführer des Baden-Badener rantastic und der Klag-Bühne Gaggenau, Jens Dietrich.
Bei einem persönlichen Gespräch in der seit vier Monaten geschlossenen Klag-Bühne zeigte Dietrich sich verwirrt bezüglich der Förderregelungen. Förderanträge würden ohne Begründung abgelehnt. Kriterien, nach denen Anträge gestellt wurden, änderten sich teilweise innerhalb des Antragsverfahrens, telefonische Anfragen ergaben wenig hilfreiche Auskünfte, zählte Dietrich auf. So sei er sehr frühzeitig aktiv geworden und habe investiert, um bereits im April mit dem Auto-Kino zumindest eine Alternative anbieten zu können. Dies, obwohl er überhaupt nicht abschätzen konnte, wie das Angebot angenommen werden würde. Dieses Engagement würde jedoch bei den Überbrückungshilfen negativ zu Buche schlagen.
Auch ich kann nicht verstehen, weshalb ein solches Engagement nun zum Nachteil gereicht. Ich kann nicht nachvollziehen, dass diejenigen, die nicht gleich kapitulierten, nun feststellen müssen, dass sich ihr Einsatz eigentlich nicht auszahlt. Gerade in diesen Zeiten wird doch deutlich, wie wichtig Kunst und Kultur für eine lebendige Gesellschaft sind. Und ohne Bühne keine Künstler.

Deshalb habe ich mich an das Ministerium gewandt, denn die Unterstützung der lokalen Kultur ist mir ein Anliegen.
Am Fortbestand des Kulturbereiches hängt ja nicht allein die Zukunft der Veranstalter und Künstler – Mitarbeitende, der örtliche Handel und Gastronomie sind ebenfalls betroffen. Das Umfeld dürfen wir nie aus den Augen verlieren, wenn wir über die Situation einzelner Branchen reden.