Foto v.l.n.r. Dr. Willerscheid, Jonas Weber, Dr. Maisch
Im Gaggenauer Protektorwerk habe ich mich mit Geschäftsführer Dr. Christof Maisch und dem Geschäftsführer Technik Dr. Heiner Willerscheid zu einem informativen Austausch getroffen.
Ich stellte natürlich auch die Frage „Wie sind Sie bisher durch die Corona-Krise gekommen?“ Glücklicherweise, so das Fazit der Protektor-Geschäftsführung, bislang recht gut. „Allerdings rechnen wir schon noch mit Auswirkungen. Die Baubranche folgt üblicherweise um etwa ein dreiviertel Jahr zeitversetzt der allgemeinen Konjunktur“, so Maisch. Das gelte für die Phasen des Abschwunges aber leider dann auch bei der konjunkturellen Erholung. Man habe in Bezug auf die Pandemie sehr früh Vorkehrungen getroffen. Bereits als der erste Corona-Fall in Deutschland öffentlich wurde, habe man die Mitarbeiter mit Aushängen aufmerksam gemacht und zu besonderer Hygienesorgfalt angehalten. „Wir konnten unseren Dreischichtbetrieb aufrechterhalten, haben aber eine 15-minütige Übergangsfrist, in der die Schichten wechseln, ohne sich zu begegnen, eingerichtet. Flankierend wurden Kontaktflächen permanent mit Desinfektionsmitteln gereinigt Das behalten wir auch nach wie vor bei“, erläuterte Willerscheid.
Man habe das Glück gehabt, bereits vor dem Lockdown nicht mit Digitalem auf Kriegsfuß zu stehen. Intensiviert wurde aber der Kontakt zu Partnern mit Videoschalten und Webkonferenzen. Einiges davon werde man auch sicher beibehalten. Auch bei Geschäftspartnern sei das Verständnis gewachsen, nicht jeden Termin mit einer Autoreise zu verbinden.
Viele Mitarbeiter seien auch relativ problemlos mit dem Notebook ins Homeoffice gewechselt. In den wenigen Fällen, wo doch kein mobiles Gerät zur Verfügung stand, habe man auch die Bereitschaft gehabt, einfach den PC im Büro ab- und zu Hause wieder aufzubauen. „Weitere Laptops oder andere Lösungen waren ja auf Grund der riesigen Nachfrage eine Zeit lang nicht zu bekommen“, so Willerscheid.
Begeistert bin ich von der großen Bereitschaft zur Hilfeleistung, die vom Protektorwerk ausging. Azubis hatten zunächst mittels 3D-Druck, dann wegen der größeren Menge, mit Schaumstoffteilen Schutzschilde hergestellt, die dann in einer Sofortmaßnahme an Mitarbeitende des Klinikum Mittelbaden und später an viele Ärzte und Pflegeeinrichtungen verteilt wurden. Es ist wirklich toll, dass ein ortsansässiger Mittelständler sich auch um die Belange in der Region kümmert, dass hier eine enge Verzahnung stattfindet. Dass ebenso in dieser Zeit das Ferienprogramm der Stadt Gaggenau unterstützt wird und trotz der Corona-Maßnahmen eine Kindergruppe im Protektorwerk Ferienspaß erleben kann, finde ich ganz toll. Gerade wo so viele Angebote für diesen Sommer gestrichen werden mussten, freue ich mich über das Engagement.

Man habe in vielen Corona-Konferenzen täglich auf die Lage reagiert, erläuterte Maisch, habe an Stellschrauben gedreht, um den Betrieb für alle bestmöglich am Laufen zu halten und sich mit vielen Maßnahmen auf die aktuelle Situation einzurichten. „Beispielsweise haben wir auch entschieden, die Kantine geöffnet zu lassen. Wir haben die Tische neu angeordnet und die Warteschlange steht in genügendem Abstand. Besser als Kopf an Kopf im nächsten Laden“, so Maisch.
Bei einem Gang durch die Produktionshallen konnte Weber sich noch den laufenden Betrieb ansehen, wo bestmöglich für die Sicherheit aller Beschäftigten gesorgt wird.