Im Rahmen meiner Sommertour und als Mitbegründer der Biomusterregion habe ich mir den Mitgliedsbetrieb von Winzer Johannes Kopp in Sinzheim angeschaut. Im Gespräch erläuterte mir der junge Winzer, dass er seinen Betrieb seit 2019 auf biologischen Anbau umgestellt hat. Bereits davor habe er verschiedene „Testphasen“ des Bio-Weinbaus durchlaufen, um zu sehen, ob er die Umstellung schaffen kann. Wir beide sind uns darin einig, dass der Klimawandel eines der drängenden Probleme der Zeit für die Landwirtschaft, also auch den Weinbau, ist. „Ich merke die Veränderung auch daran, dass wir beispielsweise früher selten zusätzlich Bewässern mussten. Aller paar Jahre einmal. Aber seit 2014 müssen wir jedes Jahr Wasser fahren, um den Reben über die Trockenheit zu helfen“ erläuterte mir Kopp, der es auch gut fände, wenn auch die Genossenschaft den Bio-Weinbau mehr fördere.
Ich finde es eine gute Möglichkeit, als Bio-Musterregion ein Ausrufezeichen zu setzten. Aber das geht nicht ohne engagierte Mitglieder, die das Projekt beleben.
Die obligatorische Frage, die sich im Moment überall stellt, war selbstverständlich die nach den Auswirkungen der Corona-Krise. Man habe Glück gehabt, erläuterte der Winzer, dass man Vertriebsseitig breit aufgestellt sei. So seien die Auswirkungen der Restaurantausfälle über den Direktvertrieb an den Endverbraucher mit Angebotsaktionen größtenteils aufgefangen worden. Natürlich machte er sich auch Gedanken, wie es um seine Erntehelfer bestellt ist – auch im Weinbau wird dabei auf Saisonarbeitskräfte zurückgegriffen – aber mit einigem bürokratischem Aufwand habe er dann doch sein Personal bekommen.
Für die Zukunft hat sich der Betrieb von Johannes Kopp einiges vorgenommen. Ein Neubau mit größerem Weinkeller, Restaurantbetrieb und eigener Zufahrt stehen vor dem Bau erläuterte Kopp. Das sind spannende Pläne, die sowohl einen Landwirtschaftlichen Betrieb weiter voranbringen, aber auch diese Region touristisch weiter erschließen. Ich bin gespannt, wie das Ergebnis wird und werde sicher wiederkommen! Den Blick über die zukünftige Fläche der Baustelle in unmittelbarer Nähe des Weinguts konnten wir schon schweifen lassen. Ein Rundgang durch die Kellerei rundete meinen Besuch mit spannenden Einblicken ab.


