Mit einer Kleinen Anfrage zur Situation der LKW-Parkplätze an der B462 hatte sich der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Jonas Weber vor fünf Wochen an das Verkehrsministerium gewandt.
Eine Überprüfung der LKW-Parkplatzkapazitäten und Auslastungsgrade für das gesamte Murgtal war bereits für Herbst 2019 angekündigt worden. Wie aus der Antwort des Ministeriums hervorgeht, wurden die Erhebungen an den Parkplätzen Murgtal und Ottenau (Amalienberg) an der B462 im November 2019 durchgeführt, die gesamte Untersuchung wurde im Juni 2020 abgeschlossen. Seit Juli 2020 liegt der Bericht nun vor und soll in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
„Ich war davon ausgegangen und so wurde es auch angekündigt, dass die Untersuchung auch eine Suche bzw. Erhebung potentieller neuer Parkplätze umfasse. Dem ist aber nicht so“, zeigte sich Weber überrascht und verärgert. Intention sei es doch gewesen, zu schauen, wo es noch weitere Möglichkeiten für LKW-Parkplätze im Murgtal geben könnte, um die derzeitige Situation zu entlasten.
Stattdessen wurde der Status quo, also die derzeitige Nutzung des Amalienberg-Parkplatzes durch LKW trotz Verbot , als Begründung für einen hohen Bedarf an LKW-Stellplätzen in diesem Raum angeführt.
Zitat aus der Antwort: „Mit den nun vorliegenden Ergebnissen konnte bei der Überprüfung des Parkplatzes „Amalienberg“ trotz des Parkverbotes für LKW eine Nutzung durch LKW – auch über Nacht – festgestellt werden, was den hohen Bedarf an LKW-Stellplätzen in diesem Raum belegt.“
Wie vor Kurzem bekannt geworden, soll der Platz „Amalienberg“ nun von acht auf 15 Stellplätze erweitert werden mit geplantem Baubeginn 2023.
„Ich bin empört über diese Vorgehensweise. Dass es einen hohen Bedarf gibt, wissen wir hier im Murgtal schon lange, dafür bedarf es keiner Untersuchung. Wir hatten gehofft, dass die Untersuchung neue potentielle Plätze herausarbeitet, um die Belastung weniger Standorte abzumildern und mehr Kapazitäten angeboten werden können.
Stattdessen soll der „Amalienberg“, wo mit guter Begründung ein Parkverbot für LKW besteht, nun wieder für LKW freigegeben und darüber hinaus um fast 100 Prozent der ehemaligen Kapazität erweitert werden“, äußert der Abgeordnete Jonas Weber seinen Ärger.
Eine derartige Ignoranz gegenüber den Anwohnerinnen und Anwohner von Ottenau, die seit langem unter der Lärmbelastung leiden, hätte er nicht für möglich gehalten.