Zukunft Baden-Airpark – Weber bittet Verkehrsminister um konkrete Aussage

Mit großem Interesse habe ich die Antworten des Verkehrsministers auf den Antrag der FDP zur Zukunft des Luftverkehrsstandorts Baden-Württemberg (Landtagsdrucksache 17/72) gelesen, da dort auch der Standort Baden-Airpark angesprochen wurde.

Ich nahm dies zum Anlass, dem Verkehrsminister Winfried Hermann einen Brief zu schreiben.

Als Abgeordneter aus Rastatt weiß ich um die enorme wirtschaftliche und touristische Bedeutung des Baden-Airports und des angeschlossenen Gewerbeparks für die gesamte Region Mittelbaden, die Technologieregion Karlsruhe und das Exportland Baden-Württemberg. Dies wird offensichtlich aber nicht überall so gesehen. Bekanntlich gibt es Überlegungen bei den Grünen (im Stuttgarter Gemeinderat), die finanzielle Beteiligung der Stadt Stuttgart am Baden-Airpark zu beenden und den Flughafen mittelfristig stillzulegen.

Dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Dies lässt sich aus meiner Sicht auch kaum nachvollziehen, nachdem das Land Baden-Württemberg gemeinsam mit den Gesellschaftern eine Vereinbarung geschlossen hat, den Baden-Airport auch über das Jahr 2015 hinaus weiter zu betreiben.

Auch wenn, wie der Drucksache zu entnehmen, die Schließung des Baden-Airports zumindest vorerst kein Thema ist, so hätte ich gerne eine verbindlichere Aussage dazu, ob das Defossilisierungs- bzw. Dekarbonisierungskonzept des Flughafens Stuttgart tatsächlich eine Zukunftsperspektive für den Baden-Airpark sein kann bzw. ob die Zukunft und der Fortbestand des Baden-Airpark allein von dieser Option abhängt.

Konkret frage ich den Minister: „Wie sicher ist es, dass der Baden-Airpark maßgeblich am Projekt SAF@STR beteiligt und dabei als Innovationscluster für erneuerbar erzeugte Kraftstoffe in Projekt „reFuels – Kraftstoffe neu denken“ eingebunden wird?“

Nach meinem Kenntnisstand ist doch vieles davon noch Zukunftsmusik. So gibt es meines Wissens nach noch nicht einmal ein Pilotprojekt, bei dem anhand der CO2-Emissionen eines Zementwerks modellhaft die Herstellung erneuerbarer Kraftstoffe erprobt wird.

Auch die geplante SAF-Produktion am Flughafen Stuttgart steht noch in den Sternen.

Aus derartigen Szenarien lassen sich für den Baden-Airpark weder eine Bestandsgarantie noch Planungssicherheit ableiten, finde ich.

Deshalb erwarte ich dazu eine Klarstellung des Ministers – zumal vor der aktuellen Diskussion um das Verbot von Kurzstreckenflügen.  Die Menschen und die Wirtschaft in der Region wollen wissen, ob der Baden-Airpark mittel- und langfristig noch eine Zukunft hat.