Nach dem schwerwiegenden Corona-Ausbruch und den darauffolgenden Todesfällen in zwei Seniorenheimen in Rastatt und Gaggenau, findet am Montag, den 17. Januar eine Sondersitzung des auf Sozialausschusses statt. Nach einem Gesprächsangebot durch Minister Manfred Lucha einigten sich der Vorsitzende des Sozialausschusses Florian Wahl und der Minister auf die Einberufung einer öffentlichen Sitzung, in der Lucha über die Hintergründe des Vorfalls informieren kann.
Jonas Weber, Landtagsabgeordneter der SPD für Rastatt, begrüßte die Einberufung der Sitzung: „Mein Beileid gilt vor allem den Angehörigen und Hinterbliebenen. Klar ist, dass sich so ein Ausbruch auf keinen Fall wiederholen darf. Deshalb bin ich dem Ausschussvorsitzenden Florian Wahl sehr dankbar, dass er zu dieser Sitzung eingeladen hat und Minister Lucha uns nun Rede und Antwort stehen muss. Jetzt gilt es die richtigen Schlüsse zu ziehen.“
Es verstehe sich von selbst, dass durch die Landesregierung sichergestellt werden müsse, dass in allen Senioren- und Pflegeheimen die Boosterimpfungen zügig angeboten werden. Nur so könnten in Zukunft ähnlich fatale Ausbrüche verhindert werden: „Während in Rheinland-Pfalz 85 Prozent der Heimbewohner bereits ihre dritte Impfung erhalten haben, hinkt Baden-Württemberg mit einer Quote von gerade mal 68 Prozent hinterher. Besonders im Hinblick auf die sich ausbreitende Omikron-Variante wird diese Quote nicht ausreichen. Hier ist die Landesregierung dringend gefordert, das Impftempo in Pflege- und Seniorenheimen zu erhöhen. Nur so kann der Schutz unserer älteren Bevölkerung gewährleistet werden. Dieser hat für mich absolute Priorität.“ Um der lückenlosen Aufklärung Vorschub zu leisten wird Weber eine kleine Anfrage einreichen, die weitere Ungereimtheiten klären soll.
In Medienberichten wurde von Angehörigen die Kritik geäußert, dass die Verstorbenen teilweise keine rechtzeitigen Termine zur Drittimpfung erhielten. Die Betreiberfirma wies die Vorwürfe zurück. Auch mangelnde Aufklärung der Senioren wurde geäußert. Weber hofft auch hierbei auf ein Nachsteuern des Sozialministers.