Niedrige Impfquoten in einigen Pflegeheimen bereiten mir Sorgen

Zwei Kleine Anfragen (Drucksache 17/1687 für LK Rastatt und Drucksache 17/1688 für Baden-Baden ) von mir an die Landesregierung ergaben, dass einige Pflegeheime im Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden immer noch deutliche Defizite bei der Impfquote aufweisen. Dies betrifft sowohl die Bewohner*innen als auch die Angestellten. Trotz des gesellschaftlichen Kraftakts gibt es in Baden-Württemberg immer noch Pflegeheime mit zu niedrigen Impfquoten. Da muss das Land dringend nachfassen.

Nur 80 Prozent der Bewohner*innen in einem Pflegeheim im Landkreis Rastatt sind vollständig geimpft, in einem anderen haben nur knapp die Hälfte (52 Prozent) eine Auffrischimpfung erhalten. Auch bei den Angestellten sieht es in diesem Pflegeheim nicht besser aus: Lediglich 73 Prozent sind vollständig geimpft und nur 35 Prozent der Belegschaft haben die sogenannte Booster-Impfung erhalten. Die Auskunft, um welche Pflegeheime es sich dabei handle, wollte das zuständige Ministerium für Gesundheit, Soziales und Integration mit Verweis auf den Datenschutz nicht geben. Auch die durchschnittliche Impfquote (vollständig geimpft) aller Beschäftigten in den Rastatter Pflegeheimen liegt im Landkreis bei lediglich 88 Prozent.

Nur zwei Drittel Prozent der Bewohner*innen in einem Pflegeheim im Stadtkreis Baden-Baden sind vollständig geimpft, in einem weiteren haben nur 14 Prozent eine Auffrischimpfung erhalten. Auch die Impfquoten der Angestellten in einigen Pflegeheimen offenbaren Rückstände. Teilweise sind nur knapp 80 Prozent der Beschäftigten vollständig geimpft. In einem dieser Heime haben gerade einmal 28 Prozent eine sogenannte Booster-Impfung erhalten. Die Auskunft, um welche Pflegeheime es sich dabei handle, wollte das zuständige Ministerium für Gesundheit, Soziales und Integration mit Verweis auf den Datenschutz nicht geben. Die durchschnittliche Impfquote (vollständig geimpft) aller Beschäftigten in den Baden-Badener Pflegeheimen liegt im Stadtkreis bei 89 Prozent.

Hier könnte man weiter sein. Wie es besser geht, zeigt beispielsweise Rheinland-Pfalz. Dort sind über 92 Prozent der Angestellten in Pflegeheimen doppelt geimpft.

Ich bin besorgt über die aktuelle Situation in den Pflegeheimen. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die meisten Pflegeheime haben ihre Bewohner*innen und das Personal so gut wie möglich durchgeimpft. Dennoch gibt es Heime, die teilweise erschreckend niedrige Impfquoten bei Bewohner*innen und Angestellten aufweisen. Hier ist das Land gefordert weiter aufzuklären und niedrigschwellige Impfangebote zu schaffen. Wie verheerend Coronausbrüche in Pflegeheimen mit zu niedrigen Impfquoten sein können, hat das Haus Paulus in Rastatt gezeigt. Hier sind 15 Menschen verstorben. Impfungen hätten dies verhindert. Ich kann deshalb alle Beteiligten nur auffordern sich impfen zu lassen. Zudem ist jetzt vor allem unsere Landesregierung gefordert: Ergreifen Sie Maßnahmen die Impfquote bei den Bewohner*innen zu steigern und setzen Sie die Impfpflicht für Pflegekräfte um. Wir haben es hier mit vulnerablen Gruppen zu tun. Diese bedürfen eines besonderen Schutzes!

Die Daten zur Impfpflicht wurden vom Land als Antwort auf zwei Kleine Anfrage von mir bereitgestellt. Wie wichtig eine dritte Impfung ist, hat zuletzt nochmals das Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigt. Danach führt eine Auffrischimpfung (Booster) zu einer signifikanten Steigerung der Impfeffektivität. Personen, die eine Auffrischimpfung erhalten haben, sind demnach deutlich besser vor einer Erkrankung geschützt, als Personen, die nur durch eine Grundimmunisierung geschützt sind.

Foto: SPD Baden-Württemberg