Gemeinsam mit meinem Kollegen und Vizepräsidenten des Landtags, Daniel Born, besuchte ich das Riedmuseum in Ottersdorf. Kompetent und informativ geführt durch Nicole Zerrath schauten wir uns das Rheinmodell in der Scheune des Museums an, wurden über das Leben am Rhein und in den Auen vor allem in früheren Zeiten informiert, bevor es dann zum Hof des Burster-Hauses weiterging. Auf der Grenze zwischen dem Biergarten des Gasthaus Lamm und dem Hof erläuterte Zerrath den Besuchern, warum es zu solch schmalen Grundstücken oft mit Durchfahrts- oder Übergangsrechten gekommen war. Beim Tod der Eigentümer wurde meist der Hof unter den Kindern aufgeteilt, damit auch das Land, was das Überleben durch den eigenen Ertrag oft schwierig machte. Auch ein Grund für große Auswanderungswellen.
Interessiert schauten wir uns auch die Lebenssituation der letzten Bewohnerin im Wohnhaus an. Das alte Fachwerkhaus wurde nach gründlicher Überarbeitung im gleichen Zustand belassen, wie es beim Tod der letzten Bewohnerin im Jahr 1993 gewesen war. Einiges wurde durch die Besucher wiedererkannt, was in den Vorgängergenerationen der eigenen Familie ebenfalls bekannt war. Spannende Eindrücke vermittele Zerrath auch im Haus. Über den Rückzug aufs Altenteil, die Versorgung der Alten ohne eine staatliche Rente, durch Verträge, die mit den Kindern geschlossen wurden konnte man sich gemeinsam austauschen. Interessiert stieg man bis unters Dach und sogar in den sehr niedrigen Lehmkeller hinunter.

Foto: Judith Giese v.l.n.r. Daniel Born MdL, Nicole Zerrath, Jonas Weber MdL
Als letztes wurde die dem Hof angeschlossene Ölmühle besichtigt, die zwar schon 1911 stillgelegt worden war, aber dennoch erhalten blieb.
Zum Abschluss bot sich für alle Teilnehmer die Gelegenheit bei einem zwanglosen Zusammensitzen im Gasthaus Lamm den Abend ausklingen zu lassen.